Hier finden Sie Veranstaltungen zum Thema Südostasien.
DORISEA past events
Einheit in der Vielfalt: Transkulturelle Gemeinsamkeiten und das Dilemma der Ethnologie
Volker Gottowik, Universität Frankfurt und Heidelberg/DORISEA
Vortrag am Landesmuseum Natur und Mensch, Oldenburg, am 19. Februar 2015, 19.30 Uhr. Oldenburg
Die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen ist von der Ethnologie vielfach beschrieben worden. Die „Wissenschaft vom kulturell Fremden“, wie die Ethnologie auch genannt wird, hat es bei einer bloßen Beschreibung dieser Vielfalt jedoch nicht bewenden lassen. Sie hat immer auch versucht, hinter der Vielfalt der Kulturen eine übergreifende Ordnung zu erkennen. Doch auch mit diesem Ansatz konnte die Ethnologie einem ihr inhärenten Dilemma nicht entgehen: Beschreibt sie fremde Kulturen als vertraut, setzt sie sich dem Vorwurf einer unangemessenen Aneignung des Fremden aus, beschreibt sie sie dagegen als fremd, wird ihr Verfremdung und gar Exotisierung vorgehalten.
Vor dem Hintergrund dieses Dilemmas geht es in diesem Vortrag um die „Einheit in der Vielfalt“, die nicht nur als Staatsmotto der Republik Indonesien beschworen wird, sondern in diesem Land auch in kultur- und religionsübergreifenden Praktiken zum Tragen kommt. So werden zum Beispiel auf der Insel Lombok von Muslimen und Hindus gemeinsame Sakralplätze unterhalten und gelegentlich sogar gemeinsame religiöse Feste gefeiert. Grundlage dieser Gemeinsamkeiten sind rituelle Handlungen, die konfessionsübergreifend praktiziert und intuitiv verstanden werden. Erst mit der Verbreitung geoffenbarter Schriften und davon abgeleiteter Dogmen zerbrechen diese Gemeinsamkeiten und machen Platz für konfessionell definierte Konfliktlinien, die in weiten Teilen Indonesiens bis vor wenigen Jahren nahezu unbekannt waren.
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Pilger, Prostituierte und "Ritual Seks" in Zentraljava
Volker Gottowik (Universität Frankfurt und Heidelberg/DORISEA)
Vortrag im Institut für Ethnologie (Heidelberg Bergius-Villa, Werkstattgebäude Albert Ueberle-Strase 3-5), 02.06.2015, 17.00-19.00
Abstract:
Ein großer Nachteil der Religionsethnologie besteht darin, dass der Forscher es zumeist mit Frommen und Heiligen zu tun hat, selbst wenn seine Sympathien eher bei den Sündern liegen. Doch manchmal wird auch dem Frommen im Namen Gottes abverlangt, eine Regel zu verletzen oder ein Tabu zu brechen. Dieser Vortrag handelt von solchen kontrollierten Regelverletzungen und den religiösen Legitimierung, die sie erfahren. Es geht um außereheliche Sexualkontakte, die von Pilgern beiderlei Geschlechts im Namen einer lokalen Form des Islam vollzogen werden, um Reichtum und Glück zu erlangen.
Im Rahmen dieses Vortrags werden zwei sakrale Orte in Zentraljava vorgestellt, die für „Ritual Seks“ bekannt sind, und kontrastierend mit einem dritten Ort verglichen, an dem diese Praktiken gerade unterbunden wurden. Was alle drei Orte miteinander verbindet, ist die Vorstellung, dass der Sexualakt hier zu den rituellen Handlungen von Pilgern gehören kann oder gehören sollte. Zentral für die Legitimierung dieser Verhaltensweise sind lokale Legenden, die den Ort mit berühmten Liebespaaren identifizieren. Die Pilger versuchen, das Verhalten dieser sakralisierten Liebespaare mimetisch nachzuvollziehen, um etwas von ihrer beispielgebenden Kraft in sich aufzunehmen.
Die Verbindung von religiösen Anschauungen und ritualisiertem Sex wurde in Indonesien bislang kaum ethnographisch thematisiert. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen wird das Phänomen, das hier von Interesse ist, teilweise von kommerzieller Prostitution überlagert; zum anderen scheint es als Massenphänomen eher rezenten Datums zu sein. Denn trotz oder gerade wegen der voranschreitenden Islamisierung der indonesischen Gesellschaft haben lokale Pilgerfahrten seit einigen Jahren wieder Konjunktur – und damit auch Pilgerfahrten an Orte, die dafür bekannt sind, eine rituelle Brücke zwischen Prostitution und Religion zu schlagen. Ob in Indonesien religiöser Pluralismus auch in Zukunft eine Chance hat oder sich das Land auf dem Weg zu einem islamischen Staat befindet, lässt sich exemplarisch an den gesellschaftlichen Diskursen ablesen, die sich kontrovers auf das Phänomen „Ritual Seks“ beziehen. Das jedenfalls ist eine der Thesen, die in diesem Vortrag plausibel dargelegt werden soll.
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"Sakrale Orte und multi-religiöse Begegnungen auf Lombok, Indonesien"
Volker Gottowik (Universität Frankfurt und Heidelberg/DORISEA)
Vortrag im Institut für Ethnologie (Johann Wolfgang Goethe-Universität, Grüneburgplatz 1, Raum IG 457), 09.06.2015, 12.00-14.00
Conference Dates: September 23-24, 2015
Venue: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften
Convenors: CrossArea. Verband für Transregionale Studien, Vergleichende Area Studies und Global Studies e.V.
Die Jahrestagung 2015 wendet sich der Frage nach dem Platz transregionaler Beziehungen und Verflechtungen in den Area Studies zu und nähert sich dieser zentralen Problematik, indem wir die Ausbildung von Studierenden und Promovierenden in den Mittelpunkt rücken. Nachdem in den letzten Jahren viele Forschungsprojekte und -verbünde mit einer transregionalen Perspektive gefördert wurden, stellt sich umso drängender die Frage, wie die erreichten Ergebnisse in die weitere Entwicklungen an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen nachhaltig und längerfristig verankert werden können. Dies ist in verschiedenen Hinsichten eine besondere Herausforderung. In konzeptioneller Hinsicht geht es um die Übersetzung aktueller Forschung in neue Lehrinhalte und neue methodische Zugriffe. In struktureller Hinsicht geht es um die Frage, wie die noch keineswegs zufriedenstellend abgeschlossene Bologna-Reform mit solchen neuen Perspektiven verknüpft werden kann. Und in forschungspolitischer Hinsicht geht es um Schlussfolgerungen aus der zuletzt immer größer gewordenen Lücke zwischen Forschungsförderung (oftmals des Bundes) und Grundfinanzierung (der Länder) in den Universitäten.
Conference: DGV-Tagung 2015 / GAA Conference 2015 (Deusche Gesellschaft für Völkerkunde)
Date: 30. September - 3. Oktober 2015
Venue: Philipps Universität Marburg
Workshop: Multi-religious places: when shared sacred sites are (not) contested
Convenors: Nurit Stadler (Hebrew University) and Volker Gottowik (Frankfurt und Heidelberg Universität)
Conference Dates: 7th - 9th October 2015
Venue: Heidelberg University, Germany
Conference website:
http://www.asia-europe.uni-heidelberg.de/en/annualconference (Please register for the conference by filling in the online form on the website.)
Convenors: Prof. Dr. William Sax, Prof. Dr. Joachim Kurtz, Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack, Shupin Lang
Dear Colleagues,
We cordially invite you to the seventh Annual Conference of the Cluster of Excellence “Asia and Europe in a Global Context” held at Heidelberg University, Germany, from October 7th – 9th, 2015.
This year’s topic is “Scales of Knowledge: Zooming In and Zooming Out”. The conference will explore scales as fundamental notion for all cultural and historical research. Whether conceived as an ontological assumption about the “real” dimensions of social and natural phenomena, a methodological means to observe different aspects of the same object, or a focus used by human actors to organize their experience of the world, scales have been widely discussed in a wide array of disciplines. Conceptual lenses like “culture,” “stratosphere,” or “hospital” enable insights that have little in common with those emerging from studies focusing on the trajectories of a lone person, a single atom, or a particular medical practice. Such examples reveal how, on the one hand, different research objects require different scales of investigation, and on the other, how the various scales of human activity produce disparate effects.
The conference features a keynote lecture by the Anthropologist Prof. George Marcus (University of California, Irvine), who will speak about “Scaling and Multi-Sited Research”. Four morning panels will discuss “National, Local and Global Scales in the Study of Modern East Asia”, “‘Global’ vs. ‘Local’ Scales: A Misleading Distinction?”, “Scales of Environmental Knowledge I: Technologies, Representations and Power”, and “Scales of Environmental Knowledge II: Waterscapes and their Boundaries”. Nine parallel afternoon panels will be designed to present the results of the wide-ranging research carried out by scholars in the cross-regional and transdisciplinary setting of the Cluster.
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Date: 23-24 Jan 2015
Title: "Kaleidoscopes of Religion: Southeast Asia and Beyond"
Venue: Festsaal an der Luisenstrasse 56, Humboldt Universität zu Berlin
Keynote Lecturers:
Michael Lambek, University of Toronto (confirmed)
Guido Sprenger (Universität Heidelberg) & Boike Rehbein (Humboldt-Universität zu Berlin)
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The Summer School “Cityscapes and New Religiosities in Asia” brings the contexts of ‘religion’ and ‘urbanity’ in Asia to the centre stage. It will engage with urban spaces and religiosities through case studies especially in India, China, Vietnam, Korea, Thailand, Singapore, Cambodia and the Philippines.
Dates: 10-17 August, 2014
Venue: Tagungszentrum an der Sternwarte, Göttingen (Germany)
Applications CLOSED: 15 March, 2014.
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The lecture series ended on July 28th. For a PDF of the program, please click here.
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Presentations by DORISEA members at EASA2014: Collaboration, Intimacy & Revolution
Date: 31.7.-3.8.2014 in Tallinn, Estonia
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DORISEA Exhibition in collaboration with the Kunstverein Göttingen
HAUNTED THRESHOLDS - Spirituality in Contemporary Southeast Asia
November 9 - December 21, 2014
Vernissage: November 9, 2014 11:30 am
Altes Rathaus • Markt 9 • 37073 Göttingen
Opening Hours: Tue–Sun 11am–5pm
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Sponsored by Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Land Niedersachsen, Stadt Göttingen, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V., Sparkasse Göttingen, Dr. Walther-Liebehenz-Stiftung, Universitätsbund Göttingen e.V.